Vive la dictature! Über das Einsickern diktatorischer Denkmuster in den demokratischen Diskurs

Wann werden wir uns wohl abgewöhnen, den weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko als „letzten Diktator Europas“ zu bezeichnen? Mit der Realität hat dieser Ehrentitel jedenfalls längst nichts mehr zu tun. In Ungarn verfügt Viktor Orban bereits seit 2010 faktisch über unumschränkte Macht, in Polen sind die Schaltstellen der Macht gerade von einer Partei besetzt worden, deren Vorsitzender das ungarische Herrschaftsmodell ausdrücklich als Vorbild für sein Land bezeichnet hat. Und in der Türkei ist das Volk soeben erneut an die Wahlurnen gerufen worden, nachdem ihr Präsident die ihm nicht genehme Entscheidung in den wenige Monate zuvor abgehaltenen Wahlen als „Fehler“ abgetan hatte – wer fühlt sich da nicht an Bertolt Brechts Ratschlag an volksmüde Regierungen erinnert, sich doch einfach ein neues Volk zu wählen?

weiterlesen: ganzer Text Vive la dictature

3 Kommentare

  1. Danke für den Text, der sich eingehend mit den politischen Strömungen unserer Zeit befasst. Gestern las ich vom Todesurteil des Dichters Aschrah Fajadh in Saudi-Arabien. Unfassbar, was da geschehen soll.

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