Projektierer als Sektierer

Die einträgliche Klimareligion der Windkraftbranche

In letzter Zeit sind bei rotherbaron wieder vermehrt frische Links für das Windstromkartell eingegangen. Vielen Dank dafür! Zusammen mit meiner Webmasterin, der ehrenwerten Rotha von Rotorentod, habe ich das zum Anlass genommen, das Windstromkartell einmal einer Generalüberholung zu unterziehen.

Bei der Durchsicht der aktuellen Berichte zur Windkraft sind mir vor allem die sektenähnliche Züge aufgefallen, die die Windstrombewegung immer mehr annimmt. Auf diesen Aspekt gehe ich deshalb hier in einem eigenen Beitrag ein.

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Inhalt:

Zunahme kritischer Berichte über die Windkraft.
Mangelnde Effizienz der Windkraft.
Verstärkte Lobbyarbeit der Windkraftindustrie.
Klimaschutz als Vorwand für Naturzerstörung.
Enge Verflechtung von Politik und Windkraftlobby.
Unterwanderung von Naturschutzverbänden.
Die Schweigegeldstrategie.
Zuckerbrot – und Peitsche.
Religiöse Überhöhung der Windkraft.
Sektenähnliche Züge der Windstrombranche.
Links und Nachweise.

Zunahme kritischer Berichte über die Windkraft

Viele Berichte der letzten Wochen geben Anlass zu der Hoffnung, dass der Traum von den Windkrafttabernakeln, durch die der liebe Gott uns all unsere Klimasünden vergibt, allmählich ausgeträumt sein könnte.

Immer häufiger wird darauf hingewiesen, wie irrational es ist, einerseits einen Heiligen Krieg um den Hambacher Forst zu führen, während andererseits die Rodung alter Waldbestände für Windkraftanlagen achselzuckend in Kauf ge­nommen wird (1). Auch die Entsorgungsproblematik, die sich durch die anste­hende Verschrottung unzähliger Windkraftanlagen demnächst dramatisch zu­spitzen wird, ist in letzter Zeit vermehrt thematisiert worden (2).

Gleichzeitig nehmen die Berichte über die Tötung seltener Vogelarten durch Windkraftprojektierer und Verpächter von Aufstellflächen für Windparks zu (3). Dies kratzt erkennbar am Öko-Image der Branche. Zudem tritt dadurch vor Au­gen, wie problematisch es ist, den Tierschutz als Bollwerk für den Ausbau der Windstahlwälder zu nutzen. Tiere kann man notfalls beseitigen – bei Menschen wären die Freunde der Stahlbetontürme aber vielleicht doch vorsichtiger.

Zwar nehmen die Urteile in Fällen von Vogelmord im Namen des Klimaschutzes zu. Dennoch zeigt die zunehmende Verachtung gegenüber der Natur, die die Windkraftlobby an den Tag legt, dass ein nachhaltiger Tier- und Naturschutz nur dann möglich ist, wenn dieser auch mit seiner Funktion für die psychische und körperliche Gesundheit des Menschen begründet wird. Eben deshalb be­müht sich die Windkraftlobby ja auch beständig darum, das Ideal intakter Natur und unverbauter Landschaft durch die Doktrin der neuen „Energielandschaf­ten“ zu ersetzen. Offenbar ist ihren Propagandisten sehr wohl bewusst, dass das schöne Subventionskartenhaus sehr schnell in sich zusammenfallen wird, wenn allen klar wird, dass ein Gefängnis von Stahlbetongittern mit einer radi­kalen Entfremdung von der Natur einhergeht –und damit gerade jene Sensibili­tät im Umgang mit ihr zerstört, die auch für den Schutz des Klimas unerlässlich ist.

Mangelnde Effizienz der Windkraft

Neben kritischen Medienberichten nimmt auch die Zahl wissenschaftlicher Stu­dien zu den problematischen Nebeneffekten und der mangelnden Effizienz von Windkraftanlagen zu. So hat etwa eine Studie der Harvard University ergeben, dass selbst bei einer vollständigen Bedeckung Deutschlands mit Windkraftanla­gen allenfalls 40 Prozent des Primärenergiebedarfs gedeckt werden könnten. Zusätzlich verweisen die Studienautoren auf die negativen Auswirkungen der Windkraft auf das Mikro-Klima. Bei einer zu großen Dichte von Windkraftanla­gen ergibt sich ihren Berechnungen zufolge sogar ein wärmender und damit den Klimaschutz konterkarierender Effekt auf die Umwelt (4).

Wie gesagt – die Zunahme kritischer Berichte über die Windkraft lässt hoffen, dass hier endlich ein Prozess des Umdenkens eingesetzt hat. Allerdings habe ich das schon häufiger gedacht. Ich kann eben noch immer nicht nachempfin­den, wie man mit der Pfählung der Natur die Hoffnung auf eine Rettung des Klimas verbinden kann. Wesen, die die vollendete Entfremdung von der Natur als Mittel der Weltrettung hinstellen, sind mir schon immer wie Aliens vorge­kommen. Sie hatten und haben für mich fast schon etwas Unheimliches, wie die fremdgesteuerten Menschenhüllen in den Science-Fiction-Filmen, die in Wahrheit von extraterrestrischer Intelligenz infiltriert worden sind, um die Erde zu zerstören.

Verstärkte Lobbyarbeit der Windkraftindustrie

So muss ich mir leider auch eingestehen, dass den positiven Tendenzen auch etliche negative Entwicklungen gegenüberstehen. Im selben Maße, wie die Ein­sicht in den irrationalen Charakter des ungebremsten Windkraftausbaus zu­nimmt, verstärken auch die Windkraftpropagandisten ihre Indoktrinierungs­kampagnen. Wenn ich mir selbst Mut machen wollte, könnte ich sagen: Auch in dieser Erkenntnis liegt noch etwas Positives. Denn immerhin ist es heute mög­lich, ein wenig hinter den Vorhang der schönen, grünen EEG-Welt zu blicken und die alles andere als sauberen Mauscheleien zu begutachten, die sich dort abspielen.

Auffallend ist jedenfalls, dass die Strategien der Windkraftlobby in letzter Zeit an Aggressivität zugenommen haben. Dies ist ein deutliches Zeichen dafür, dass der Gegenwind stärker wird. Leider bedeutet das aber nicht, dass die Strate­gien deshalb weniger gefährlich wären. Denn bedauerlicherweise stoßen sie vielerorts noch immer auf offene Ohren. Dazu im Folgenden ein paar Beispiele.

Klimaschutz als Vorwand für Naturzerstörung

Immer unverhohlener nimmt die Windindustrie Einfluss auf die Politik. So wen­det sich Johannes Lackmann, Geschäftsführer von WestfalenWIND, in einem offenen Brief an den „lieben Jochen“ (5). Dabei handelt es sich um Jochen Flas­barth, Staatssekretär im Bundesumweltministerium.

Durch die persönliche Anrede wird zunächst die enge Beziehung zwischen Windkraftunternehmen und Ministerium deutlich. Daneben wirft das Schreiben auch ein Schlaglicht auf den Druck, der von der Windkraftbranche auf die Poli­tik ausgeübt wird.

Insbesondere richtet sich die Argumentation gegen den angeblich übertriebe­nen Arten- und Landschaftsschutz. So polemisiert Lackmann gegen die „vom NABU personell durchsetzten Naturschutzbehörden mit ihren Vetorechten“. Angesichts der nach wie vor bestehenden Privilegierung von Windkraftanlagen im Baurecht, durch die zahlreiche Naturschutzregeln außer Kraft gesetzt wer­den, ist dies eine glatte Verdrehung der Tatsachen.

Das ganze Schreiben macht deutlich, dass Windkraft und Naturschutz unver­einbar sind. Dies wird von Lackmann auch ganz ungeniert so formuliert. So spricht er sich gegen den „Individuenschutz einzelner Zugvögel“ aus, verlangt also explizit die Opferung von Vögeln für den Windkraftausbau.

Wer aber das einzelne Leben nicht achtet, bezeugt damit auch eine mangelnde Achtung vor dem Leben in seiner Gesamtheit. Denn wenn an die Stelle der aus­beuterischen eine bewahrende Haltung gegenüber dem Leben treten soll, darf niemals ein Leben gegen ein anderes aufgerechnet werden. Vielmehr muss dann jedes Wesen als in sich selbst und in seinem Bezug zu anderen Lebens­formen wertvoll und bedeutungsvoll betrachtet werden.

Als Argumentationshilfe kann hier auf keinen Geringeren als Immanuel Kant verwiesen werden. Ihm zufolge existiert „jedes vernünftige Wesen, (…) als Zweck an sich selbst“. Es darf deshalb niemals „bloß als Mittel zum beliebigen Gebrauche für diesen oder jenen Willen“ betrachtet werden. Stattdessen muss es „in allen seinen, sowohl auf sich selbst, als auch auf andere vernünftige We­sen gerichteten Handlungen jederzeit zugleich als Zweck betrachtet werden“ (6).

Natürlich wird jetzt irgendwo jemand aufstöhnen und darauf hinweisen, dass ein Vogel doch wohl kein „vernünftiges Wesen“ sei. Dann aber wäre zunächst zu klären, was unter „Vernunft“ zu verstehen ist. Ist der Klimawandel etwa ein Werk der Vernunft? Nein? Und wer ist dafür verantwortlich: die Vögel oder die Menschen? Spricht aus der ungebrochenen Einbindung in die Natur, wie sie die Vögel bezeugen, nicht eine höhere Form von Vernunft?

Enge Verflechtung von Politik und Windkraftlobby

Ausdrücklich verlangt Lackmann in seinem Schreiben auch eine Einschränkung der öffentlichen Förderung von Naturschutzverbänden. Seiner Vorstellung nach sollte diesen die Unterstützung entzogen werden, sofern sie „aktiv die Ener­giewende torpedieren“ (7). Mit anderen Worten: Ein Naturschutzverband, der sich für den Naturschutz einsetzt, gilt in Lackmanns Augen nicht mehr als ge­meinnützig. Gemeinnutz ist für ihn gleichbedeutend mit einem Nutzen für die Windindustrie.

Auf einer Linie hiermit liegt auch die Forderung nach einer Beerdigung jeder Form von Landschaftsschutz. Diesen diffamiert Lackmann als „Landschaftsro­mantik“, die mit der „Verteidigung historischer Landschaftsbildklischees“ ein­hergehe. Für eine „Industriegesellschaft“, die sich der „Energiewende mit allen Konsequenzen“ verschrieben habe, sei jedoch eine Abkehr von den alten Kul­turlandschaften unverzichtbar. Der Propagierung dieses Ziels dient auch die zunehmende Durchsetzung von Alltagsbildern mit scheinbar harmlosen Wind­rädchen, wie etwa in Computerspielen oder in der „Sendung mit der Maus“ (8).

Die apodiktische Form von Lackmanns Argumentation zeigt, wie wenig die Windkraftbranche ihre wahren Interessen noch verstecken muss. Die Zerstö­rung von Natur und Landschaft und die Aushebelung des Artenschutzes können offen gegenüber der Führungsebene eines Ministeriums eingefordert werden. Die Einflussnahme geht sogar so weit, dass Lackmann sich die Kritik einer Per­sonalie herausnehmen kann, die den Interessen der Windkraftlobby zuwider­läuft. So bezeichnet er die Vergabe einer Stelle im Ministerium an Josef Tum­brinck, den ehemaligen NABU-Vorsitzenden von Nordrhein-Westfalen, als „wi­derwärtige Schmierenkomödie“.

Sobald die Freunderlwirtschaft allerdings dazu führt, dass ein Darsteller aus den eigenen Reihen auf der großen politischen Bühne mitwirken darf, wird aus der Schmierenkomödie urplötzlich ein Heldenstück. So ist es für die Windenergie­branche natürlich völlig unproblematisch, dass die Richtlinien für den Rotmilan­schutz an Windkraftanlagen in Rheinland-Pfalz von Vertretern der Windstrom­industrie erstellt worden sind – mit den zu erwartenden Unbedenklichkeitsbe­scheinigungen (9).

Unterwanderung von Naturschutzverbänden

Durch die Kritik aus berufenem Munde kann sich der NABU gewissermaßen ge­adelt fühlen. Obwohl er seine Kritik an der Windkraft deutlich „zahmer“ formu­liert als die in dieser Hinsicht viel konsequentere Naturschutzinitiative, ist er der Windstrombranche insgesamt offenbar doch zu unbequem.

Dies ist beim BUND anders. Dessen unkritische Haltung gegenüber der Wind­kraft war der Hauptgrund dafür, dass Enoch zu Guttenberg, einer der Mitbe­gründer des Verbandes, diesen verlassen und mit weiteren Mitstreitern die Na­turschutzinitiative ins Leben gerufen hat. Bis heute steht der BUND blind – um nicht zu sagen blindwütig – auf der Seite der Windindustrie. So hat Hubert Weiger, der Vorsitzende des BUND, erst kürzlich auf der Seite des Bundesver­bandes Windenergie gefordert, „den Ausbau der erneuerbaren Energien [zu] beschleunigen und zu entfesseln“ (10).

Die Schweigegeldstrategie

Dass hinter einer solchen Vereinnahmung von Naturschutzverbänden für die eigenen Interessen Methode steckt, zeigt ein Beispiel aus dem sächsischen Schmölln. Dort hatte die Firma Juwi der örtlichen Sektion der Naturfreunde eine größere Geldsumme angeboten, damit sie ihre Klage gegen den Bau eines Windparks fallen lässt – was in diesem Fall allerdings erfolglos geblieben ist (11).

Auf einer Linie mit solchen Versuchen, Kritiker durch Geldgeschenke mundtot zu machen, liegen Konzepte, bei denen die Bürger und Gemeinden an den Ge­winnen aus den auf ihrem Gebiet errichteten Windparks beteiligt werden sol­len. Auch diesen Strategien liegt die Vorstellung zugrunde, dass die Menschen noch den hässlichsten Stahlbetonturm ästhetisch finden werden, wenn sie ihn durch die Brille großer Euroscheine sehen.

Zuckerbrot – und Peitsche

Wenn das Zuckerbrot der Euroscheine nicht hilft, zögert die Windstromlobby allerdings auch nicht, die Peitsche auszupacken. So nehmen die Bedrohungen von Windkraftkritikern in letzter Zeit deutlich zu. Dabei geht es nicht mehr nur um pauschale Diffamierungen und Verhöhnungen. Immer häufiger wird auch ganz konkret Druck ausgeübt, mit dem Ziel, öffentliche Kritik am Windkraftaus­bau zu unterbinden.

Ein Beispiel dafür ist der Umgang mit Jörg Rehmann und seinem windkraftkriti­schen Film End of Landschaft. Wie der Dokumentarfilmer berichtet, haben manche Kinobetreiber ihre Zusage, den Film zu zeigen, kurzfristig zurückgezo­gen, nachdem Vertreter der Windindustrie sie unter Druck gesetzt hatten. An anderen Aufführungsorten haben sich Vertraute der Windstromlobby unter das Publikum gemischt. Indem sie sich in auffälliger Weise Notizen gemacht und Kinobesucher fotografiert haben, haben sie den Eindruck erweckt, diese in vermeintlich offizieller Funktion wie Staatsfeinde zu überwachen (12).

Auch der Druck auf Grundstückseigentümer und Gemeinderäte, Windstrom­projekten zuzustimmen, nimmt zu. Hier benehmen sich die Repräsentanten der betreffenden Unternehmen nicht selten wie Drückerkolonnen, die ihre Ziele mit falschen Versprechungen und subtilen Drohungen zu erreichen suchen (13). Hinzu kommt noch die moralische Überhöhung der Projekte, die als not­wendiger Beitrag zur Rettung der Welt verkauft werden.

Religiöse Überhöhung der Windkraft

Eine weitere Strategie der Förderung des Windstromausbaus ist es, den Argu­menten der Kritiker durch eine religiöse Überhöhung der Windkraft auszuwei­chen. Deutlich wird dies etwa an einem Propagandastreifen, den der Regional­rat Wirtschaft des Rhein-Hunsrück-Kreises in Kooperation mit dem rheinland-pfälzischen Umweltministerium erstellt hat. Darin wird der Hunsrück, in dem die Umwandlung der Landschaft in ein Kraftwerk zur Erzeugung von Windener­gie bereits vollendet ist, in kaum zu überbietendem Zynismus als „gelobtes Land“ gepriesen.

Immer wieder werden Einweihungen von Windparks auch mit deren Segnung durch – zumeist evangelische – Pfarrer verbunden. Der „Zauber der Energie­wende“ soll wie in heidnischen Ritualen in den Köpfen der Menschen verankert werden – und sie so blind machen für deren destruktive Seiten.

In dieser Hinsicht spielt der Windkraftlobby auch die Bewegung der „Fridays for Future“ in die Hände. Denn auch diese enthält unverkennbar pseudo-religiöse Züge. In Greta Thunberg gibt es eine veritable Klima-Heilige, und jeden Freitag trifft man sich zum Klima-Gebet und tut Buße, um die drohende Apokalypse noch abzuwenden. Die Vorstellungen davon, wie der Klimaschutz konkret zu gestalten ist, bleiben dabei auffallend vage.

Diese emotionale Ausrichtung des Klimaschutzes kann die Windkraftindustrie sich leicht zunutze machen. So begründet Alexander Koffka, Pressesprecher von ABO Wind, die Notwendigkeit eines weiteren Ausbaus der Windkraft expli­zit mit dem Hinweis auf die Fridays for Future (14). Denn auch die Windstrom­lobby arbeitet ja mit Bedrohungsszenarien und Heilsversprechen. Die aus den Fugen geratene Natur soll dabei mit den Monstranzen des technischen Fort­schritts dem menschlichen Ordnungswillen unterworfen werden. Derselbe Machbarkeitswahn, der den Klimawandel verursacht hat, soll ihn nun aufhal­ten.

Sektenähnliche Züge der Windstrombranche

Vielleicht sollten wir zum Schluss noch einmal einen Schritt zurücktreten und das Ganze mit etwas mehr Abstand betrachten. Dann sehen wir:

  • Geschäftemacher, die ihr Gewinnstreben religiös verklären;
  • Organisationen, die gezielt Netzwerke aufbauen, durch die sie Einfluss auf Entscheidungsträger ausüben können;
  • eine Bewegung, die mit Weltuntergangsszenarien sozialen Druck aufbaut, der ihr neue Mitglieder zuführt und die alten eng an die Glaubenssätze bin­det;
  • Anhänger einer für sakrosankt erklärten Idee, die Häretiker mit Diffamierungskampagnen verfolgen.

All dies sind zentrale Charakteristika von Sekten. Insbesondere Scientologen würden sich – sofern sie dieses Betätigungsfeld nicht schon längst für sich ent­deckt haben – in den Reihen der Windkraftapostel sicher wohlfühlen.

Und genau dies sollte uns zu denken geben: Wollen wir uns wirklich weiter geistig und finanziell von einer Branche ausbeuten lassen, die unsere Zukunfts­ängste schamlos für ihre Geschäftsinteressen nutzt und dabei das zerstört, was wir bewahren wollen?

Links und Nachweise

 (1) Aktuellstes Beispiel ist das GEO-Heft vom August 2019 mit dem Schwer­punktthema Windkraft: „Gut für’s Klima – schlecht für die Natur?“ Die Aus­gabe ist unter Beteiligung der Naturschutzinitiative erstellt worden (vgl. die Vorschau auf deren Website).

(2) Vgl. u.a. Heute Journal, 24. Juli 2019: Das Problem mit dem Windkraft-Schrott.

(3) Ein Beispiel unter vielen: Baumgärtner, Maik: Windkraft kontra Vogelschutz: Das Kettensägen-Massaker im Namen der Energiewende. Der Spiegel, 16. Feb­ruar 2018 (Heft 7).

(4) Rötzer, Florian: Wenn Windenergie zur Klimaerwärmung beiträgt. Telepolis, Heise Online, 10. Oktober 2018; mit Links zu den Originalstudien von Lee Miller und David Keith von der Harvard University.

(5) Lackmann, Johannes: Offener Brief zum Thema Windenergie und Arten­schutz; WestfalenWIND, 3. Mai 2019.

(6) Kant, Immanuel: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten (1785). Werke in 12 Bänden (Theorie-Werkausgabe, 1956), herausgegeben von Wilhelm Wei­schedel, Bd. 7, Schriften zur Ethik und Religionsphilosophie: 7 – 102 (Zitat S. 59 f.). Frankfurt/M. 1968: Suhrkamp.

(7) Lackmann, Offener Brief, vgl. (5).

(8) Vgl. die Beispiele im Interview von Arndt Zinkant mit Jörg Rehmann: End of Landschaft; Münstersche Zeitung, Stadtgeflüster, 6. Februar 2019.

(9) Thurnes, Mario: Umweltministerium in Rheinland-Pfalz lässt Leitfaden zu Windrädern von Gutachtern der Privatwirtschaft schreiben. Allgemeine Zei­tung, 31. August 2018; zum Bäumchen-wechsel-dich-Spiel zwischen Politik und Windstromindustrie vgl. auch RB: Gute und böse Lobbyisten.

(10) Vgl. den Screenshot auf der Website des Wattenrates vom 25. Mai 2019.

(11) Rosenkranz, Jens: Windpark Mohlis: Naturfreunde fordern Baustopp und schlagen Geld der Investoren aus. Leipziger Volkszeitung, 20. Juli 2019.

(12) Vgl. (6): Interview mit Jörg Rehmann; zum Film End of Landschaft. Wie Deutschland das Gesicht verliert vgl. den Trailer auf der Website von Jörg Rehmann.

(13) Beispiele in Graf, Heinz-Jörg: Windkraft in der Kritik: Klimaheilmittel und Krankmacher. Deutschlandfunk Kultur, 19. April 2018; speziell zum Druck auf Grundstückseigentümer vgl. einen entsprechenden Brief des Wind­kraftunternehmens ENERTRAG, den René Sternke auf seinem Blog veröf­fentlicht hat (Die feinen Umgangsformen der Energieunternehmen; Eintrag vom 22. Juli 2019).

(14) Koffka, Alexander: Newsletter ABO Wind-Brief. Mai 2019.

Bildnachweis: Collage von Ilka Hoffmann unter Verwendung einer Grafik von Alfred Kubin (aus sei­nem Roman Die andere Seite, 1908)

15 Kommentare

  1. Jeden Satz kann ich hier unterschreiben, bis auf den: „bei Menschen wären die Freunde der Stahlbetontürme aber vielleicht doch vorsichtiger“. Bis zum 23. Mai 2019 hätte ich mir das vielleicht auch noch so vorgestellt. An jenem Tag habe ich in Berlin die Vorträge dreier Mediziner zum Thema „Infraschall“ gehört und einen großen Saal voller Menschen gesehen, die durch den von Windkraftanlagen ausgehenden Infraschall geschädigt wurden. Der Vortragsabend ist hier abrufbar: https://www.dsgs.info/
    Ich habe mir anschließend die Forschungsliteratur und die Publikationen des Umweltbundesamts zu diesem Thema angesehen. Die Forschung ist einstimmig und das Amt nimmt sie nur selektiv wahr und entwickelt eine Strategie der Leugnung. Zudem habe ich, da ich das Thema mehrfach auf meinem Blog angesprochen habe, eine Reihe von Zuschriften von Medizinern und Geschädigten sowie Hinweise auf weitere zahlreiche Zeugnisse und Literatur erhalten. Es laufen mehrere Prozesse und für zumindest einen Prozess, den in Itzehoe, lässt sich nachweisen, dass eine Rechtsbeugung im Interesse der Branche und zu Lasten der Geschädigten stattgefunden hat. Erstere hat auch auf einer ihre Seiten festgestellt, dass konsequent eine Rechtsprechung zu ihren Gunsten praktiziert wird. (Sie fordert dasselbe in Sachen Naturschutz.) Politik und Medien offenbaren ein latentes Wissen um die Zusammenhänge.
    Vgl. mit weiterführenden Links:
    https://sternkekandidatkreistagvg.wordpress.com/2019/04/26/infraschall/
    https://sternkekandidatkreistagvg.wordpress.com/2019/05/25/infraschall-deutschland-schafft-sich-ab/
    https://sternkekandidatkreistagvg.wordpress.com/2019/06/29/infraschall-das-was-man-nicht-hort-und-wovon-man-nichts-wissen-will/
    https://sternkekandidatkreistagvg.wordpress.com/2019/07/03/das-schleswig-holsteinische-oberlandesgericht-setzt-dem-schluderhaften-umgang-mit-der-menschlichen-gesundheit-ein-ende/
    https://sternkekandidatkreistagvg.wordpress.com/2019/07/19/die-wahrheit-dringt-ans-licht/
    https://sternkekandidatkreistagvg.wordpress.com/2019/07/22/infraschallreichweite-20km-bei-uberwachungssystemen-und-keine-700m-bei-menschen/
    https://sternkekandidatkreistagvg.wordpress.com/2019/07/24/meine-anfrage-an-die-prasidentin-des-bundesumweltamts-zur-unabhangigkeit-der-arbeit-des-bundesumweltamts/
    https://sternkekandidatkreistagvg.wordpress.com/2019/07/25/flachenkulisse-statt-lebensraum-windkraftausbau-statt-gesundheit/ (hier vor allem die Scans der Briefe von Dr. Fuckert und Dr. Fuckert)
    https://sternkekandidatkreistagvg.wordpress.com/2019/07/28/windparks-infraschall-und-anstieg-der-selbstmordrate/
    https://sternkekandidatkreistagvg.wordpress.com/2019/07/27/infraschall-videos-mit-erfahrungsberichten-betroffener/
    Wichtiger als das, was ich selbst geschrieben habe, sind immer die verlinkten Dokumente, die ich nur ansatzweise auswerten konnte.
    Solange die Privilegierung der Windkraft im Außenbereich und die EEG-Umlage nicht abgeschafft werden, zerstören die Unternehmen Menschen und Tiere ungehemmt.
    Der Auslöser dafür, dass ich mich überhaupt mit dieser Problematik beschäftigt habe, waren die Verhässlichung der Welt sowie die Aushebelung des Naturschutzes und die Aurottung der Arten (vgl. die Begründung zur Petition „Retten Sie den Rotmilan und andere von der Ausrottung bedrohte Arten“: http://chng.it/5bsmZdGZ)
    Hier ist auch nach wie vor meine größte Sorge, denn in einer anthropo- und logozentristischen Welt haben die Tiere und das Naturschöne schlechte Karten.
    Auf den Beitrag zur Klimareligion bin ich sehr gespannt. Nach dem 30jährigen Krieg hat Ernst der Fromme Herzog von Sachsen-Gotha die gesamte Bevölkerung des Herzogtums systematisch katechisieren und ihr Verhalten kontrollieren lassen. Die Historiker handeln das unter dem Begriff „Sozialdisziplinierung“ ab. Er scheint aber selbst an die Inhalte, die er vermitteln lassen hat, geglaubt zu haben. Die Frage nach der Echtheit des Glaubens stellt sich bei Klimakanzlerin & Co. heute auch. Wie dem auch sei, jedem, so gering sein Wissen auch sein mag, wird ein Bekenntnis abverlangt (ähnlich dem Klassenstandpunkt in der DDR). Es herrscht Gewissenszwang. Ich weiß nicht, ob man das Phänomen besser mithilfe von Parallelen zur Religionsgeschichte oder mithilfe der Totalitarismustheorie beschreiben könnte. Aber der Zweck heiligt die Mittel und der einzelne Mensch kann für das große Ziel geopfert werden.

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    1. Ich komme mehr und mehr zu dem Schluss, dass die Totalitarismustheorie zur Beschreibung des gegenwärtig stattfindenden Prozesses doch am geeignetsten ist: https://sternkekandidatkreistagvg.wordpress.com/2019/08/12/und-warum-sollten-windrader-nicht-krank-machen/
      Sekten versuchen natürlich auch, möglichst viele Menschen zu gewinnen und möglichst viele Hirne zu waschen, aber hier geht es um einen Zugriff auf den Staat und auf die Gesellschaft in ihrer Gesamtheit, auf eine Beherrschung und Durchdringung aller Lebensbereiche.

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      1. Da hast du Recht: Die Privilegierung von WKA geht auf die CDU zurück. Unser EEG ist ein Kind der CDU. Das Artenschutzgesetz wurde aber leider von der SPD geschleift. Sie haben einen Passus durchgebracht, der „Privatunternehmen, insbesondere solche für EE“ das Recht gibt, auch seltene Tierarten „in bestimmtem Umfang“ zu töten oder ihre Lebensräume zu beschneiden. Das nehmen die Projektierer sehr ernst und töten Vögel schon mal mit Gift im Vorfeld oder sägen ihre Horstbäume um. Alles ganz „Öko“! Etwas, dass sich als „Naturstrom“ bezeichnet, muss sich auch am Naturschutz messen lassen, und das sieht ganz trübe auch. Keine andere Industrie wurde so rücksichtslos in Schutzgebiete gehauen. Aber mit einem grünen Heiligenschein, braucht man auf die Natur keine Rücksicht mehr zu nehmen.

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      2. Ja, aber nicht für die „grünen“ Energielandschaften, die die realen Grünen in Deutschland sich vorstellen: Da drehen sich um jedes Dorf unzählige riesenhafte Windräder, auf den Feldern: Monokulturen aus Energiepflanzen und wo noch Platz ist: Freiluftphotovoltaik. Artenschutz findet dann noch in einzelnen Vorgärtchen statt, für die die Grünen Samentütchen verteilen…. Ökologie?- Ein Fremdwort … Allenfalls ein bisschen Ökokitsch. Da ist von „Vogelgezwitscher“ und „Gesumme“ die Rede. Wo das in der schönen neuen Welt der „Energielandschaften“ noch stattfinden soll?- Ein grünes Rätsel. Nein: Wir haben hier eine Mischung aus technokratischem Machbarkeitswahn (der durch keine Kompetenz im physikalischen Bereich gestört wird: Nach Özdemir liefern die WKA ganz viel Gigabyte und Baerbock meint, dass das Stromnetz Energie speichert und in E-Autos „Kobold“ ist) ) …… und Symptome des Bambi-Syndroms. Leider! !!!!!- Eine echte, soziale und ökologische Partei, das braucht das Land!

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