Zur Kontinuität kolonialer Strukturen

Wenn in Geschichtsbüchern von „Kolonialismus“ die Rede ist, so folgt die Darstellung in der Regel dem Gedanken eines Dreischritts: Nach der Erschließung zuvor unzugänglicher Gebiete in Afrika und Asien sowie der Entdeckung bestimmter Überseegebiete durch wagemutige Seefahrer wurden dort Kolonien errichtet, die dann am Ende wieder in die Unabhängigkeit entlassen wurden. Diese Darstellung ist in mehrerlei Hinsicht fehlerhaft bzw. weckt falsche Vorstellungen.
Überabeitete Fassung (April 2019) als pdf:
Ein sehr guter Artikel, der sich auf so viele Bereiche unseres Lebens im „reichen Westen“ bezieht. Vielen Dank dafür! Das,was rotherbaron offenlegt, wird viel zu wenig in den Medien und in der Öffentlichkeit diskutiert. Wir müssen uns nicht wundern, wenn viele nach Europa wollen, nachdem wir ihnen die Lebensgrundlage entzogen haben. Dann wird immer suggeriert, die Verbraucher könnten durch ihr Konsumverhalten etwas steuern. Aber wie viele faire Produkte gibt es denn überhaupt und sollte es nicht die Aufgabe der Politik sein, solche unfairen Bedingungen und Menschenrechtsverletzungen zu verhindern? – Aber der Kapitalismus hat nichts mit Fairness und Solidarität zu tun. Sein Menschenbild ist pessimistisch und ohne Werte. Wenn politisch von „Werten“ gesprochen wird, geht es nicht um die Überwindung von Ausbeutung, Menschenrechtsverletzungen, Kolonialismus sondern um Pünktlichkeit, Anpassung und Unterordnung …..und am besten „Kein Infragestellen des Kapitalismus“. Wir brauchen viel mehr solcher Querschüsse …die hoffentlich mal in den Köpfen ankommen, die politischen Einfluss haben!
LikeGefällt 2 Personen