Die 11 Regeln des Meister Yoda zum Umgang mit der Corona-Krise
Nachdem wir in dieser Woche schon mit Jesus und Sigmund Freud sprechen konnten, ist es uns nun gelungen, eine weitere Geistesgröße zum Interview zu treffen: Meister Yoda! Hier sein Kommentar zur Corona-Krise:
Neulich ist mir Meister Yoda über den Weg gelaufen. Natürlich hat es nicht lange gedauert, bis wir auf die Corona-Krise zu sprechen gekommen sind. Meister Yoda war gerade eine Zeit lang in einer anderen Galaxie unterwegs gewesen, deshalb hatte er noch gar nichts davon gehört. Also habe ich ihm sogleich wortreich erzählt, was auf der Erde gerade los ist, wer wie mit der Situation umgeht, was ich davon halte und wie andere darüber denken.
Meister Yoda schien tief besorgt zu sein – allerdings weniger wegen der Krise als wegen meines Wortschwalls, der ihn offenbar in seiner meditativen Grundhaltung störte. „Nicht so viel reden du sollst!“ ermahnte er mich, indem er mit geschlossenen Augen den Kopf schüttelte. „Nicht folgen kann deiner Logorhöe der logische Geist.“
Betroffen senkte ich den Kopf. „Tut mir leid, Meister! Aber als Blogger kommt es eben einfach so über mich, dann rede ich geradewegs drauf los, ohne …“
„Schon wieder ins Schwadronieren er verfällt!“ unterbrach mich Meister Yoda, missmutig mit den Ohren wedelnd. „Auf das Wesentliche konzentrieren er sich muss! Sonst niemand folgen ihm kann.“
„Ach, Meister!“ bat ich resigniert. „Sie haben ja Recht. Aber die Krise wühlt uns alle so auf. Da schaffe ich es einfach nicht, auf den Punkt zu kommen. Vielleicht könnten Sie mir mal zeigen, wie das geht?“
Meister Yoda sah mich durchdringend an. Eine nachsichtige Güte sprach aus seinem Blick. „Gewährt deine Bitte dir sei“, entgegnete er dann. „Ein Versuch aber nur sein es wird. Ein Beispiel, das selbst ergänzen du musst!“
Ich bedankte mich bei Meister Yoda, achtete aber darauf, dabei nicht zu viele Worte zu machen. Schließlich wollte ich seine Gunst auf keinen Fall verspielen. So ist es mir tatsächlich gelungen, ihm einen Kommentar zur Corona-Krise zu entlocken.
Und was das Tollste ist: Ich habe sogar daran gedacht, rechtzeitig die Aufnahmefunktion meines Smartphones einzuschalten. So kann ich seine Worte an dieser Stelle wiedergeben – wobei ich mir allerdings erlaubt habe, die Yoda-typische Diktion an unsere Ausdruckskonventionen anzupassen:
- Folge der Logik deines Gegners. Versetz dich in ihn hinein, beweg dich mit ihm, und trockne dann die Pfade aus, auf denen er sich dir nähert.
- Wenn du die Logik deines Gegners durchschaut hast: Begegne ihm überall mit der gleichen Konsequenz. Lass nicht zu, dass dein Gegner aus deiner Schwäche oder Inkonsequenz Profit schlagen kann.
- Sei konsequent, ohne rigide zu sein. Erlasse klare Regeln zum Umgang mit deinem Gegner, die überall und für alle gelten. Passe sie aber an, wo sie deinen Zielen nicht dienen. Nicht die Regeln sind dein Schwert, sondern die Logik, auf der sie beruhen.
- Richte deine Waffen immer ausschließlich gegen deinen Gegner. Vergiss nie, dass diejenigen, die ihm zum Opfer zu fallen drohen, deinesgleichen sind. Auch ein Freund, den dein ärgster Feind zur Geisel nimmt oder mit seinen Armeen umstellt, bleibt dein Freund.
- Lass dich nicht von einer gewonnenen Schlacht zu Nachlässigkeit verleiten. Unterschätze nie die Hinterlist deines Gegners, der dich absichtlich gegen ihn vorrücken lassen könnte, um dich in falscher Sicherheit zu wiegen.
- Richte deine Hilfe an denen aus, die ihrer am meisten bedürfen. Hilf anderen, zu helfen, wo deine eigene Kraft dafür nicht ausreicht. Lobe und belohne die Helfenden.
- Lass nicht zu, dass Hilfsbedürftige unter das Räderwerk des Krieges geraten. Wenn du Opfer verursachst, um Opfer zu verhindern, hast du am Ende nichts gewonnen.
- Achte darauf, dass der Krieg dich nicht zum Krieger macht. Lass nicht zu, dass das Böse, gegen das du dich zur Wehr setzt, Macht über deine Gefühle gewinnt. Denn auch dann hätte es am Ende den Krieg gegen dich gewonnen.
- Scheu dich nicht, dein Schlachtfeld mit Inseln des Glücks zu schmücken. Wer das Glück aus den Augen verliert, vergisst am Ende, wofür er kämpft. Richte deinen Blick immer auch auf das Größere, aus dem und für das du lebst und kämpfst.
- Mach es denjenigen, die du zum Schutz vor dem Feind in enge Bunker sperrst, so leicht wie möglich, die schwere Zeit zu überstehen. Schaffe Bedingungen für sie, unter denen sie so viel Freude und Muße finden können wie möglich.
- Konzentriere dich auf das Wesentliche. Überfordere nicht dich und andere, indem du auch in Zeiten höchster Not den Regeln deines sonstigen Alltags zu folgen versuchst. Lerne loszulassen. Vielleicht erleichtert dir das ja sogar den Neuanfang.
Das ist eine schöne Idee. Und: Meister Yoda hat es auf den Punkt gebracht!
LikeGefällt 1 Person