Omikron als Erfolgsgeschichte

Eine Übung in positivem Denken

Die Omikron-Variante markiert womöglich das Ende der Corona-Pandemie. Deshalb können wir uns ruhig auch mal einen optimistischen Blick in die Zukunft gönnen.

Veränderte Pandemielage durch Omikron

Erfolgreiche Mensch-Virus-Interaktion

Viren als Teil des Menschseins

Omikron als Erfolg der Corona-Forschung

Positive Langzeiteffekte der Corona-Forschung

Anmerkungen, Nachweise, Links

Veränderte Pandemielage durch Omikron

Dies ist vielleicht das letzte Mal, dass ich für Corona in die Tasten haue. Und vielleicht ist sogar das – angesichts der Vielzahl verfügbarer Informationen und Einschätzungen zu Corona – nicht unbedingt notwendig.
Warum ich dann trotzdem nicht die Schnauze halte? Weil es mich einfach zu sehr reizt, mal etwas Positives zu Corona zu schreiben.
Wie bitte, Rother? Was Positives über Corona? Hat das Virus etwa schon dein Hirn befallen?
Gut, ich sollte mich klarer ausdrücken. Natürlich ist an Corona direkt nichts Positives. Selbst die jüngsten Entwicklungen werden für viele Menschen wieder mit schweren Gesundheitsschäden und familiären Tragödien einhergehen. Wenn wir jedoch eine weitere Perspektive einnehmen, ist gerade die neuste Virusvariante ein Anlass zur Hoffnung.
Dies wird inzwischen auch in den Medien so vermittelt. Nachdem anfangs die erhöhte Ansteckungsgefahr durch „Omikron“ in den Vordergrund gestellt wurde, wird mittlerweile vermehrt über das geringere Risiko schwerer Verläufe bei dieser Variante berichtet (1).
Allerdings erwecken die täglichen Wasserstandsmeldungen über Infektionszahlen und Hospitalisierungsraten noch immer den Eindruck eines unsichtbaren Tsunamis, der uns im Zeitlupentempo überrollt. Dem entsprechen auch die teils überzogenen Anti-Corona-Maßnahmen, wie etwa die Einführung einer Maskenpflicht im Freien, die nachweislich mehr Schaden als Nutzen bringt (2).
Insgesamt erscheint das Virus daher noch immer als ein heimtückischer Krieger bzw. als eine Armee von Tarnkappenkriegern, die alles daransetzen, die Menschheit zu vernichten.

Erfolgreiche Mensch-Virus-Interaktion

Es mag in unserer Natur liegen, in Bildern zu denken und uns Geschehnisse, die sich mit unseren Alltagsbegriffen nicht fassen lassen, in personifizierter Form vorzustellen. Für das rasche Reagieren auf Bedrohungen ist das vielleicht sogar hilfreich. Halten wir jedoch auf Dauer an einer solchen Deutung der Realität fest, werden wir zu Opfern unserer eigenen verzerrten Wahrnehmung.
Deshalb sollten wir unsere Realitätswahrnehmung noch einmal ganz bewusst an dem messen, was wir im Grunde natürlich sehr wohl wissen: Ein Virus ist keine Person. Es ist noch nicht einmal ein richtiges Lebewesen. Es ist nichts anderes als eine Mischung aus Nukleinsäuren (DNA oder RNA) als Trägern des Erbmaterials und Proteinen, die das Andocken an Wirtszellen ermöglichen. Auf diese sind Viren für ihre Vermehrung angewiesen, da sie über keinen eigenen Stoffwechsel verfügen.
Das Protein, das es SARS-CoV-2 ermöglicht hat, in menschliche Zellen einzudringen, haben wir alle mit wachsendem Schaudern kennengelernt: das Spike-Protein. Genau auf dieses beziehen sich aber offenbar die Mutationen, aus der die neue Omikron-Variante hervorgegangen ist (3).
Dies ist im Prinzip ein ganz logischer evolutionärer Prozess. Weil die meisten Impfungen das Immunsystem speziell für das Spike-Protein sensibilisiert haben, sind Mutationen begünstigt worden, die ohne dieses in menschliche Wirtszellen eindringen können. Das Resultat ist gewissermaßen eine Win-Win-Situation: Das Virus kann sich weiterhin im menschlichen Organismus vermehren – gleichzeitig ist es für diesen aber nicht mehr so gefährlich wie die Ursprungsvariante.
Dies ist letztlich auch für das Virus selbst von Vorteil: Insofern Viren für ihre Vermehrung auf Wirtszellen angewiesen sind, bringt es auch ihnen langfristig keinen evolutionären Nutzen, wenn sie für ihre Wirtsorganismen tödlich sind.

Viren als Teil des Menschseins

Im Grunde werden wir somit gerade Zeugen eines evolutionären Prozesses im Zeitraffertempo. Denn dass Viren und menschliche Zellen sich aneinander anpassen, ist weder neu noch ungewöhnlich. Es gehört vielmehr zu den Grundelementen der Evolution – und ist etwas, wovon wir schon vielfach profitiert haben.
Die Verteufelung von Viren im Zuge der jüngsten Pandemie hat dazu geführt, dass deren durchaus auch segensreiche Bedeutung für die Entwicklung des Menschen in den Hintergrund gerückt ist. So sind Viren ein integraler Bestandteil des Mikrobioms im Darm, wo sie u.a. – als Bakteriophagen („Bakterienfresser“) – dafür sorgen, dass für uns schädliche Bakterien in Schach gehalten werden (4).
In dieser Funktion könnten Viren uns in der Zukunft sogar dabei helfen, künftigen Pandemien vorzubeugen. Der inflationäre Gebrauch von Antibiotika hat bekanntlich zu Resistenzen gegen die gängigsten Präparate auf diesem Gebiet geführt. Als Folge davon gewinnen Forschungen zu antibakteriellen Medikamenten auf der Basis von Bakteriophagen seit einigen Jahren wieder verstärkt an Bedeutung (5).

Omikron als Erfolg der Corona-Forschung

Hier schließt sich auch der Kreis zur aktuellen Pandemie. In einer kapitalistischen Wirtschaft benötigt die Forschung leider finanzielle Anreize für die Entwicklung neuer Medikamente. Solche Anreize ergeben sich aus verbreiteten gesundheitlichen Problemen, die eine hohe Rentabilität für ein neues Präparat erwarten lassen.
So hat die Zeitlupen-Pandemie, die durch multiresistente Keime in Krankenhäusern ausgelöst worden ist, der Forschung an Bakteriophagen einen Schub gegeben. Und in derselben Weise hat die durch SARS-CoV-2 ausgelöste Zeitraffer-Pandemie die Entwicklung neuartiger Ansätze zur Eindämmung schädlicher Wirkungen von Viren beschleunigt.
Überspitzt formuliert, könnte man daher sagen: Omikron ist ein Erfolg der Forschung. Die rasche Entwicklung einer wirksamen Impfung gegen die ersten Virusvarianten hat zu einer beschleunigten Evolution geführt, mit dem Resultat einer Mutation, die das Zusammenleben von Mensch und Coronaviren langfristig erleichtern könnte.

Positive Langzeiteffekte der Corona-Forschung

Nicht unterschätzt werden sollten zudem die positiven Nebenwirkungen der erfolgreichen Forschungsarbeit. Diese beziehen sich zunächst auf die Einsicht, dass Kooperation langfristig allen mehr nutzt als das sonst übliche Forschen in Konkurrenz zueinander. Der rasche und unkomplizierte Zugang zu Erkenntnissen anderer hat eine Kultur globaler Zusammenarbeit, ja fast schon den Gedanken eines weltweit vernetzten imaginären Forschungslabors entstehen lassen.
Diese Erfahrung wird – hoffentlich – auch nach der Pandemie weiterwirken. Der Kooperationsgedanke könnte zudem einen zumindest kleinen Keil in das Bollwerk des kapitalistisch geprägten Denkens und Handelns der medizinischen Forschung schlagen.
Wichtige Impulse ergeben sich durch die Forschung zur Eindämmung der Pandemie aber auch für andere medizinische Bereiche. Dies betrifft außer dem allgemeinen Umgang mit Viren (6) insbesondere all jene Gesundheitsprobleme, die im weitesten Sinn auf Autoimmunerkrankungen zurückzuführen sind: von Allergien über Rheuma und Multiple Sklerose bis Krebs (7). Denn der Hauptfaktor bei schweren Krankheitsverläufen im Falle von SARS-CoV-2 ist ja gerade die überschießende Immunreaktion des Körpers.
Alle Erkrankungen, die auf eine gestörte Immunreaktion bzw. die mangelnde Abwehr entarteter Zellen zurückgehen, beruhen letztlich auf einer fehlgeleiteten Interaktion unseres Organismus mit sich selbst oder mit der Umgebung. Wenn die Erforschung der Pandemie uns dazu verhilft, die dieser Interaktion zugrunde liegenden mikrobiologischen Prozesse besser zu verstehen, könnte das bei zahlreichen Krankheiten, die heute noch einem Todesurteil gleichkommen oder zu einem qualvollen Siechtum führen, einen Quantensprung bedeuten, der vielen Menschen zu einem bedeutenden Zuwachs an Lebensqualität verhelfen würde.

  1. Anders als die Vorgängervarianten befällt Omikron vorwiegend die oberen Atemwege. Dies führt zu einer deutlichen Verringerung der Gefahr schwerer Lungenentzündungen; vgl. aerzteblatt.de: Studien: Omikron scheint Lungen zu verschonen; 3. Januar 2022.
  2. Da die Viren transportierenden Aerosole im Freien rasch verfliegen, ist die Maskenpflicht hier allenfalls bei großen Menschenansammlungen sinnvoll – diese sollten aber in Pandemiezeiten ohnehin unterbleiben. Ansonsten führt die Maßnahme dazu, dass Zusammenkünfte vermehrt in Innenräume verlegt werden, wo 99,9 Prozent der Ansteckungen erfolgen. Die maskenbedingte Reduzierung von Aufenthalten im Freien vermindert zudem die Widerstandskräfte des Körpers und ist auch deshalb kontraproduktiv. Vgl.  Magoley, Nina: Aerosolforscher warnen: 99,9 Prozent der Ansteckungen in Innenräumen; WDR, 12. April 2021; WDR: Aerosol-Forscher: Ansteckungsgefahr im Freien überschätzt; 12. August 2021.
  3. Vgl. Berlin Institute of Health: Warum die Infektion mit der Omikron-Variante möglicherweise zu weniger schweren COVID-19 Krankheitsverläufen führt; Charité, 4. Januar 2022.
  4. Außer ihrer Fähigkeit, für Menschen schädliche Bakterien zu beseitigen, können Viren auch selbst eine unterstützende Rolle für den menschlichen Verdauungstrakt übernehmen oder eine günstige Wirkung auf solche Bakterien ausüben, die Menschen für eine gesunde Darmflora benötigen. Vgl. Hufsky, Franziska: Virale Mitbewohner im Darm: Mehr als Durchfall und Erbrechen; Bioinfowelten, Universität Jena, 5. Juli 2019; Wang, Yao / Pfeiffer, Julie K.: Nützliche Viren im Darm; Spektrum.de, 19. Mai 2015.
  5. Vgl. Ziehr, Holger: Bakteriophagen als Arzneimittel im Kampf gegen Infektionen (Projekt Phage4Cure); Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin.
  6. An erster Stelle ist hier natürlich das AIDS-Virus zu nennen, gegen das derzeit ebenfalls eine Impfung auf Basis der mRNA-Technologie erprobt wird. Probleme könnten sich hier allerdings nicht nur aufgrund der – im Vergleich zum Coronavirus – größeren Komplexität des AIDS-Virus ergeben. Vielmehr werden derzeit auch alle Mittel auf die Corona-Forschung konzentriert, wodurch die AIDS-Forschung kurzfristig sogar zurückgeworfen werden könnte. Vgl. apa/afp: Trotz jahrzehntelanger Forschung keine Impfung gegen Aids. Wiener Zeitung, 29. November 2021.
  7. Vgl. Colino, Stacey: mRNA gegen Krebs? Impfstoff-Technologie schenkt neue Hoffnung. National Geographic, 16. Juli 2021. Teilweise befruchten sich die Forschungen zu den verschiedenen Krankheiten auch gegenseitig. So wurden auch bereits Rheuma- und Krebsmittel zur Behandlung von Covid-19 erprobt: Krebsmedikamente: vgl. Neubauer, Andreas et al.: The janus-kinase inhibitor ruxolitinib in SARS-CoV-2 induced acute respiratory distress syndrome (ARDS): In: Leukemia, 12. August 2021; Zusammenfassung in einer Pressemitteilung der Philipps-Universität Marburg: Krebsmedikament schürt Hoffnung für schwere COVID-19-Fälle. Rheumamedikamente: vgl. die Ausführungen zu dem Präparat Adalimumab auf vfa.de: VFA (Verband Forschender Arzneimittelhersteller): Die forschenden Pharmaunternehmen: Therapeutische Medikamente gegen die Coronavirusinfektion Covid-19; Aktualisierung vom 8. Januar 2022.

Bild: Rúben Gál: Licht am Ende des Tunnels (Pixabay)

10 Kommentare

  1. Vielen Dank für diesen erfrischend sachlichen Artikel mit gut nachgewiesenen Inhalten! Es ist angenehm so etwas zu lesen, in Zeiten, in denen Diskussionen, zwischen Panikmache, Verharmlosung und Verschwörungstheorien hin und herschwingen. Ja, seien wir weiterhin vorsichtig, üben uns aber auch im Optimismus!!!!😀

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  2. Lieber Rother Baron,
    vom „Virus des Totalitarismus“ bis zur Liebeserklärung an das griechische Alphabet – und wir sind erst bei Omikron – war es ein weiter Weg. Du schreibst, es habe „die durch SARS-CoV-2 ausgelöste Zeitraffer-Pandemie die Entwicklung neuartiger Ansätze zur Eindämmung schädlicher Wirkungen von Viren beschleunigt“. Das stimmt nicht. Der gentherapeutische Ansatz existiert schon lange und ist lange Zeit aus ethischen Gründen abgewehrt worden. Was Du als Fortschritt feierst, ist bedenklich. Ich glaube und hoffe nicht, dass diese „Impfung“ so großen Schaden anrichtet, wie einige ihrer Kritiker prognostizieren. Aber das Eis ist gebrochen: Der gentherapeutische Ansatz ist massenhaft zum Einsatz gekommen und möglicherweise wird es, wenn das Parlament der Auffassung ist, dass Menschen gegen ihren eigenen Willen medizinisch behandelt werden dürfen, und wenn das Bundesverfassungsgericht in dieser Frage politisch und nicht rechtlich entscheidet, dazu kommen, dass sich alle Bürger regelmäßig mehrfach im Jahr einer solchen Gentherapie unterwerfen müssen. Welche Möglichkeiten werden sich dann dem Transhumanismus eröffnen! Biopolitik war ein zentrales Thema beim späten Foucault. Eine allgemein obligatorische Gentheorie steht in einer trans- oder posthumanistischen Agenda auf der Tagesordnung. Schau Dir ein beliebiges Video auf Youtube zum Thema ‚Transhumanismus‘ an, von mir aus von einem öffentlich-rechtlichen Sender oder von einem linken Macher.Es handelt sich beim Transhumanismus nicht um eine rechte Verschwörungstheorie – sind Verschwörungstheorien immer rechts? -, sondern um eine erfolgreiche new economy, die von Amazon, Apple, Facebook, Google, Microsoft usw. realisiert wird, welche nicht zufällig von den Gesundheitsschutzmaßnahmen stärker profitieren als der Mittelstand. „Traditionelle“ soziale und demokratische Strukturen werden fortschreitend ausgehebelt und die Reste eines Wettbewerbskapitalismus weichen einem Monopolkapitalismus, der den Staaten ihre Politik diktiert. Du schreibst, dass im Kapitalismus „die Forschung leider finanzielle Anreize für die Entwicklung neuer Medikamente“ benötige. Das ist wahr, aber das Kapital vermehrt sich (laut Marx aufgrund des Mehrwerts) beständig,ist immer im Überfluss und sucht beständig nach Feldern, auf denen es sich am besten vermehren kann. Und da ist die Entwicklung neuer Medikamente durchaus lukrativ, vor allem dann, wenn die Allgemeinheit die Kosten trägt. Möglicherweise führt ein sozialistischer Staatskapitalismus in den Kommunismus. Aber wie sehen der Mensch und die Natur dann am Ende aus?
    Viele Grüße
    René
    Hier noch meine Korrespondenz mit Prof. Dr. Andrew Ullmann (FDP), Forschungs-Förderer, Wirtschafts-Entfesseler (https://www.andrew-ullmann.com/) und Kämpfer für die Impfpflicht:
    https://sternkekandidatkreistagvg.wordpress.com/2022/01/09/freie-durchimpf-partei/
    https://sternkekandidatkreistagvg.wordpress.com/2022/01/14/prof-ullmann-fdp-antwortet-auf-meinen-protest-gegen-den-von-ihm-geplanten-grundgesetzverstos/
    https://sternkekandidatkreistagvg.wordpress.com/2022/01/15/mein-wiederholter-protest-gegen-die-von-prof-dr-ullmann-fdp-geplanten-verfassungsverstose/

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    1. Lieber René, ich finde, dass Herr Ullmann seine Überlegungen in einem sachlichen Ton offen gelegt hat. Ich glaube, dass man zwischen einer Impfpflicht, die medizinisch vernünftig sein kann und den „Nebeneffekten“ der Corona-Maßnahmen, vor allem die verschiedenen Formen von Tracking, Kontrollen und exklusiven Tendenzen sowie dem Ausschluss des Parlaments aus Entscheidungen, unterscheiden muss. Letztere Tendenzen waren die Themen des „Virus des Totalitarismus“. Dazu stehe ich auch weiterhin. Die sozialen Folgen der Maßnahmen, des Sprachgebrauchs und der medialen Darstellung werden zu wenig reflektiert.

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      1. Lieber Dieter,
        Du verstehst mich offenbar nicht. Der springende Punkt ist, dass niemand gegen seinen Willen medizinisch behandelt werden darf. Eine „Impfpflicht, die medizinisch vernünftig sein kann“, kann ich mir auch vorstellen. Daher habe ich in der Masernimpfpflicht kein Problem gesehen. Es handelt sich um einen konventionellen Impfstoff, einen bewährten Impfstoff, dessen Nebenwirkungen bekannt und gering sind und der großes Leid verhindern kann. Das alles ist bei der Corona-Impfung nicht der Fall: Das Impfprinzip ist neu, die Nebenwirkungen können stark sein und sind nur teilweise bekannt, die Wirkung ist gering, denn Lauterbach begründet die Impfpflicht mit der schwachen Wirksamkeit des Impfstoffes (hier zitiert: https://sternkekandidatkreistagvg.wordpress.com/2021/12/20/bei-anne-will-wird-weiterfort-ungehemmt-diffamiert/‌), ansonsten könnten sich ja auch die Geimpften von den Ungeimpften nicht anstecken lassen.
        Der zweite Punkt ist, dass ein Medikament nicht an Versuchspersonen getestet werden darf, ohne dass diese informiert sind und frei einwilligen, denn das Gegenteil widerspricht dem Nürnberger Kodex 1947 (vgl. https://sternkekandidatkreistagvg.wordpress.com/2022/01/13/geimpfte-versuchskaninchen-in-einem-grosen-feldversuch-auf-der-ganzen-welt/‌). Nicht nur Scholz und Esken sprechen zutreffend von „Versuchskaninchen“ und „Feldversuch“, sondern der Bundespräsident beschreibt den derzeit laufenden Prozess in seiner Debatte mit Bürgern eindeutig als empirische Medikamententestung nach dem trial-and-error-Prinzip: Das Medikament wird an der Bevölkerung ausprobiert und in Abhängigkeit von den Problemen, die auftauchen, nach und nach immer mehr verbessert und angepasst (http://www.youtube.com/watch?v=IbEkFXJlZpA). Aber die Menschen werden gar nicht darüber informiert, dass an ihnen als Versuchspersonen ein gentechnisches Medikament getestet wird, sie haben zu einer solchen Testung nicht frei zugestimmt und der einzelne Test wird nicht einmal wissenschaftlich begleitet und ausgewertet, sondern man begnügt sich damit, dass die Nebenwirkungen im Rahmen der Massentestung nach und nach erkennbar werden. Daher sehe ich die Masernimpfpflicht, die, obwohl sie schon früher sinnvoll gewesen wäre, erst während der Corona-Krise eingeführt wurde, im Nachhinein, obwohl die Masernimpfung sinnvoll ist, negativ, weil sie, so scheint es mir nun, den Boden für die Testung der Gentherapie an der gesamten Bevölkerung bereiten sollte. Es geht offenbar nicht um die Bekämpfung einer Pandemie, sondern darum, die Bevölkerung zu zwingen und daran zu gewöhnen, sich regelmäßig einer Gentherapie zu unterwerfen. Auf dieser Grundlage kann man dann später alles Mögliche machen. Der Kapitalismus schafft sich einen biopolitischen und ökonomischen Handlungsspielraum. Denn nur in Hinblick auf die Epidemie ist der politische Wille, die Corona-Impfung mit allen Mitteln bis hin zu Hetze und Gewalt durchzusetzen, geradezu irrational, denn die Impfung wirkt bei Omikron laut Lauterbach nur zu 35%. In meinem Freundeskreis sind gerade ein geimpftes Kind und eine Krankenschwester, die genesen und geboostert ist, erkrankt. Der Staat ist überhaupt nicht in der Lage, die Bürger vor Ansteckung zu schützen. Er behauptet aber das Gegenteil und drangsaliert sie mit teils sinnlosen Maßnahmen. Jeder muss sich selbst schützen, so gut er kann, denn jeder muss die Konsequenzen seiner Entscheidung selbst tragen. Die Impfung genannte Gentherapie ist eine Möglichkeit. Dass sie jedem kostenlos angeboten wird, ist eine gute Sache. Damit hat der Staat meines Erachtens seine Pflicht getan und mehr kann und darf er nicht tun. Er soll seine Pfoten nicht überall haben, die Politiker dürfen nicht ihre Allmachtsphantasien ausleben oder der Pharmaindustrie auf Kosten der Gesundheit der Bürger eine Freude bereiten.
        Die Frage lautet für mich: Wie weit darf der Staat in das Leben des einzelnen Bürgers eingreifen? Darf er ihn bevormunden? Darf er an seiner Stelle entscheiden? Ich habe in so einem Staat, der am besten weiß, was für den Einzelnen gut ist, gelebt und erlebt, dass immer weniger Menschen in so einem Staat leben wollen. Schau Dir doch an, wie unsere gewählten Politiker mit der Umwelt umgehen. Die Klagemöglichkeiten und Handlungsräume der Bürger, die sie als Verhinderer wahrnehmen, werden mehr und mehr eingeschränkt. Glaubst Du, dass diese Menschen, die unsere Umwelt mit Windkraftanlagen und anderen zerstörerischen Technologien schützen wollen, unsere Gesundheit mithilfe von Gentechnologie erfolgreich schützen werden?
        Dein Vertrauen in den Staat (in einer roten Ideologie: Machtapparat der herrschenden Klasse), in dessen Hände Du mehr und mehr Macht zu geben bereit bist, erstaunt mich. Lies Hannah Arendts „Origins of Totalitarianism“: „It is as though mankind had divided itself between those who believe in human omnipotence (who think that everything is possible if one knows how to organize masses, for it) and those for whom powerlessness has become the major experience of their lives.“
        Viele Grüße
        René

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