„Journalisten im Klimakrieg“ und „Übersicht über die Forschungen zum Infraschall“
Zum letzten RB-Post über Infraschall und Windkraft hat es einige sehr interessante Kommentare und Ergänzungen gegeben. Die meisten davon sind direkt unter dem Artikel zu lesen, zusammen mit den betreffenden Links.
Zwei Ergänzungen sind mir allerdings per Mail zugesandt worden. Auf sie wird daher hier gesondert verwiesen.
Im einen Fall handelt es sich um einen Artikel von Axel Bojanowski, auf den mich mein Facebook-Freund „A.Z.“ aufmerksam gemacht hat. Der Artikel trägt den Titel Journalisten im Klimakrieg und ist vergangenen Monat in Aus Politik und Zeitgeschichte erschienen. Bojanowski, Chefredakteur von Bild der Wissenschaft und Natur, schildert darin, wie die Wahrheit im Kleinkrieg zwischen Klimawandelleugnern und Alarmisten zerrieben wird – weil sie sich in ihrer Komplexität eben nicht auf die Wahrheitsschablonen der jeweiligen Seiten reduzieren lässt.
Die Scheu, außer über mögliche Katastrophenszenarien auch über die Unsicherheiten der Klimaforschung zu berichten, spiele dabei „Lobbyisten und Interessenverbänden“ in die Hände. Denn diese gelangen leichter an die Fleischtöpfe der Subventionen, wenn sie mit immer neuen apokalyptischen Visionen Schrecken verbreiten können.
Besonders interessant an Bojanowskis Beitrag ist die Innenansicht der Kommunikation zwischen Wissenschaftsbetrieb und Medien. Die Mechanismen, durch die Main-Stream-Meinungen modelliert und abweichende Ansichten aus der öffentlichen Diskussion verdrängt werden, treten hierbei sehr anschaulich vor Augen.
Bojanowskis Analyse der interessengeleiteten Wahrheitsverdrehung bei einem so zentralen Thema wie dem Klimawandel ist zwar insgesamt wenig ermutigend. Die Publikation des Beitrags selbst ist aber dennoch ein positives Signal. Denn er ist in einer Veröffentlichungsreihe der Bundeszentrale für politische Bildung erschienen, also durchaus an prominenter Stelle – was belegt, dass es in der öffentlichen Debatte eben doch noch Platz für nüchterne, nicht propagandaverseuchte Analysen gibt.
Axel Bojanowski: Journalisten im Klimakrieg. In: Aus Politik und Zeitgeschichte, 15. November 2019.
Die zweite wichtige Ergänzung zur Infraschall-Thematik betrifft ein von Prof. Dr. Werner Mathys, dem ehemaligen Leiter des Bereichs Umwelthygiene/Umweltmediziun am Universitätsklinikum Münster, für Vernunftkraft NRW erstelltes Kompendium, auf das der Autor mich dankenswerterweise hingewiesen hat. Die im November 2019 veröffentlichte Überblicksstudie mit dem Titel Bewertung der gesundheitlichen Wirkungen von Windkraftanlagen auf den Menschen bietet „eine Zusammenstellung nationaler und internationaler Erfahrungen über die Wirkungen von Schall/Infraschall“.
Die Studie listet neben einer detaillierten Beschreibung des Phänomens „Infraschall“ die wichtigsten Übersichtsartikel zu der Thematik auf und ordnet sie ein. Ausführlich werden die neusten Erkenntnisse zu den gesundheitlichen Risiken von Infraschall präsentiert. Dabei wird auch auf ausländische Studien eingegangen sowie auf den – im Vergleich zu Deutschland oft viel vorsichtigeren – Umgang mit Windkraftanlagen und Abstandsvorschriften in anderen Ländern.
Die Zusammenfassung kommt zu dem Schluss:
„Die gerade veröffentlichten Leitlinien der WHO für Umgebungslärm enthalten deutliche Belege dafür, dass Lärmbelastung zu den wichtigsten umweltbedingten Gefahren für die körperliche und psychische Gesundheit und für das Wohlbefinden der Bevölkerung zählt. Windenergieanlagen emittieren hörbaren Schall und Infraschall. Darüber gibt es keinen Zweifel. Untersuchungen belegen eindeutig, dass Infraschallsignale noch in vielen Kilomentern (< 15 km) Entfernung von WEA gemessen werden können. Geräuschemissionen von Windparks haben eine viel größere Auswirkung auf die Gesundheit von Menschen, als man aufgrund der von ihnen empfundenen Lautstärke gemäß der Bewertung von Messergebnissen erwarten würde.“ (S. 4)
Hier gibt es den umfangreichen Text von Prof. Mathys als PDF:
Mathys- Bewertung der gesundheitlichen Wirkungen von Windkraftanlagen auf den Menschen
Bild: Gerd Altmann: Notizzettel bearb. (Pixabay)
Es gibt neuerdings keine Like-Buttons mehr. Möglicherweise frisst sie auch mein Add-Blocker. Dieser Betirag und die beiden, die danach erschienen sind, hätten jedenfalls ein Like erhalten, wenn ich den Button gefunden hätte.
Hier hat mir besonders der Ausdruck „Alarmisten“ gefallen. Ich wusste immer nicht, wie ich diese Leute nennen sollte. Anton Schober spricht in dem letzten Essai, den er für meinen Blog geschrieben hat, von „unseren Klimaalarmisten“ (https://sternkekandidatkreistagvg.wordpress.com/2019/12/14/scobel-lugt-im-3sat/).
Wir haben davor schon gegen den Alarmismus angeschrieben. Prof. Mojib Latif führt die Waldbrände, die doch auf Brandstiftungen zurückgehen, und die Elbhochwasser, die doch auf die Fahrrinnenvertiefungen zurückzuführen sind, auf den menschengemachten Klimawandel zurück. Menschengemacht sind diese „Naturkatastrophen“ schon, aber diese Prophezeiungen erinnern doch an die Voraussage des Reichstagsbrandes durch Erik Jan Hanussen.
Die Klimapropheten leiten die Menschen in Fernsehsendungen an, in sämtlichen meteorologischen Phänomenen Symptome des Klimawandels zu erkennen. Der Missbrauch der Klimathematik zur Durchsetzung politischer und vor allem ökonomischer Ziele ist offenbar und viele Wissenschaftler spielen eine schlechte Rolle dabei.
Unsere Anti-Alarmismus-Essais:
https://sternkekandidatkreistagvg.wordpress.com/2019/08/26/brandstifter-und-propheten/
https://sternkekandidatkreistagvg.wordpress.com/2019/11/24/die-unabwendbare-klimakatastrophe-durch-anstieg-des-kohlendioxydgehaltes-in-der-luft/
https://sternkekandidatkreistagvg.wordpress.com/2019/11/29/das-ende-ist-naher-als-du-denkst/
https://sternkekandidatkreistagvg.wordpress.com/2019/12/01/venedig-wird-untergehen-vielleicht-aber-auch-nicht/
https://sternkekandidatkreistagvg.wordpress.com/2019/12/11/es-lebe-die-windkraft-und-die-elbeanpassung-nr-10/
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Ich habe mir den Bojanowski-Artikel durchgelesen. Er ist von vorn bis hinten schief, selbst wenn man davon absieht, dass die wissenschaftlichen Fragen als beantwortet gelten. Es gebe eine „überzeugende“ Antwort. Wenn die Hypothese einige Wahrscheinlichkeit hat, soll man sie ernst nehmen. Aber die Erzählung, dass Wissenschaftler und Journalisten gegen ihren Willen in eine ideologische Klimadebatte hineingezogen worden wären und gern objektiv berichten würden, wird doch durch den Augenschein widerlegt. Klimaforscher, die wie Hans von Storch in der Öffentlichkeit mit Würde auftreten, sind zumindest in den Medien die Ausnahme. Hier sieht man gleichgeschaltete Journalisten und man sieht Wissenschaftler, die sich um die Wette bei Politik und Wirtschaft anbiedern, um Forschungsgelder zu erhalten, und die bereit sind, jede These zu belegen, wenn es eine Finanzierung dafür gibt. Sie widersprechen der irrigen Annahme, dass sich die Wahrheitsfindung in der Wissenschaft über Mehrheitsentscheidungen vollziehe, nicht. Sie hinterfragen die ineffizienten und schädlichen „Klimaschutz“maßnahmen nicht, sondern propagieren sie sogar. Die Wissenschaftler, die uns die Medien zeigen, produzieren die „Erkenntnisse“, die von ihnen erwartet werden, und die Journalisten vertreten durch die Bank weg eine und dieselbe Meinung und da fällt Bojanowski nicht aus der Reihe. Er trägt die Unwahrheiten nur in einem zivilisierteren Ton vor.
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Bojanowski schreibt: „Am Pranger – Journalisten geraten unter Druck – in Deutschland, der Schweiz und Österreich vor allem von einer Seite: Wer den Verdacht auslöst, Risiken des Klimawandels relativieren zu wollen, zieht Kritik auf sich; mancher findet sich gar als namentlich genannter Klimawandelskeptiker in einer Broschüre des Bundesumweltministeriums wieder.“
Der Rothe Baron schreibt: „was belegt, dass es in der öffentlichen Debatte eben doch noch Platz für nüchterne, nicht propagandaverseuchte Analysen gibt“.
Bojanowski sagt doch das Gegenteil. Die Journalisten haben Angst, nüchterne, nicht propagandaverseuchte Analysen vorzulegen.
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