Wenn Journalisten zu Demiurgen werden

Fake News, propagandistisches Polit-Marketing, mediale Verzerrungen der Realität – nie war ein kritisch hinterfragender Journalismus so wichtig wie heute. Noch nie war er aber auch so sehr von politischer und ökonomischer Einflussnahme bedroht wie heute. Umso wichtiger erscheint es, die Freiräume, die dem unabhängigen Journalismus bleiben, nicht leichtfertig zu verspielen. Dies erfordert auch einen selbstkritischen Blick auf – oft unbewusste – Tendenzen einer manipulativen Sprache.
Bilder: Zeitungsstand in Toronto/Kanada, November 1931 (City of Toronto Archives); Evelyn de Bruin: Straßenkünstler (Pixabay)
eine Bemerkung: „ein skrupelloser Populist wie Trump“ – das ist kein Ausdruck, der in ernst zu nehmendem investigativem Journalismus vorkommen sollte. Er enthält Wertungen, bei denen vorausgesetzt wird, dass der Leser zustimmend nickt, ohne nach Inhalten und Kontexten zu fragen. Genau das aber ist manipulativer Journalismus. LG
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Das ist ein wirklich fundiertes Essay. Den KritikerInnen der Presse und der Medien wird es leicht gemacht: „Schludrigkeit“ in der Unterscheidung zwischen Bericht und Meinung, Überheblichkeit und Besserwisserei statt Offenheit und Neugierde. Da ist die Verleihung eines Journalismuspreises an einen Youtuber eigentlich nur folgerichtig. Nicht die die „ Lügenpresse“ schreien, machen die Glaubwürdigkeit der Presse kaputt..Das besorgen so einige JournalistInnen auch selber!
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Ein sehr schöner Text. Die Frage, wie man um den Begriff „Lügenpresse“ herumkommt, stellt sich mir oft, da diejenigen, die ihn verwenden, mir zumeist nicht sehr sympathisch sind. Aber es kommt leider doch immer öfter vor, dass Journalisten vorsätzlich unrichtige Informationen verbreiten, weil sie die richtige Meinung vermitteln wollen.
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