Über die Wechselwirkungen von Form und Ausdruckswillen in der Dichtung
Reichensteiner Poetik-Vorlesungen
Gesamte Vorlesungsreihe als PDF
Stärkt die dichterische Form den Ausdruckswillen, indem sie ihm eine Gestalt gibt, ihn wahrnehmbar macht und ihm damit quasi zu einer höheren Bewusstheit seiner selbst verhilft? Oder verfälscht sie die Aussage, indem sie die Dichtenden zwingt, ihre Energie auf inhaltsfremde Aspekte zu konzentrieren? Nimmt die dichterische Form dem Ausdruckswillen die Originalität, indem sie dem kreativen Akt formale Fesseln auferlegt? Oder ergeben sich künstlerische Qualität und besondere Wirkung des Lyrischen gerade aus der Befähigung der Dichtenden, Form und Aussage, objektive Gestalt und subjektives Empfinden, äußere und innere Wirklichkeit miteinander zu versöhnen?
PDF-Buch
Bild: Max Unger: Die Muse (1897)