Das Rot(h)e Ohr

Der Radiopreis des Rothen Barons

Heute exklusiv auf diesem Blog: Die Verleihung eines neuen Radiopreises, der den Fokus auf die Verbindung von engagierter Berichterstattung und reflexiver Informationsvermittlung legt.

Wenn ich eine Jury wäre …

Wer häufiger auf diesem Blog unterwegs ist, wird wissen, dass ich ein großer Radio-Fan bin. Spätestens seit ich an dieser Stelle den Welttag des Radios begangen habe, war das nicht mehr zu übersehen bzw. zu überhören (1).
Deshalb habe ich mir gedacht: Was wäre eigentlich, wenn der Rothe Baron einen eigenen Radiopreis zu vergeben hätte? Wer würde ihn bekommen – und warum?
Stop! Ich habe die wichtigste Frage übergangen: Wie würde mein Preis eigentlich aussehen? Ich denke, die Antwort liegt auf der Hand. Bei dem Rothen Baron müsste das natürlich ein rot(h)es Ohr sein. Nein, nicht weil ich mir die Ohren am Radio wundhöre. Das Rot stünde bei mir vielmehr für die Intensität des Hörens, für das leidenschaftliche, engagierte Zuhören, als Entsprechung zu dem Engagement, das die preiswürdigen Beiträge auszeichnen würde.
Warum ich den Preis gerade jetzt vergebe? Weil der ungemütliche November eine hervorragende Zeit zum Radiohören ist und zu Einkehr und Besinnung einlädt!

And the winners are …

Nachdem das geklärt wäre, muss ich wohl noch ein Zugeständnis an den Zeitgeist machen und zwei Preise vergeben. Einen für einen Mann und einen für eine Frau. Soll niemand sagen, dass beim guten RB keine Geschlechtergerechtigkeit herrscht! (Praktischerweise entspricht das allerdings, wie ich zugeben muss, ohnehin meiner Vorauswahl.)
Okay, dann folgt hier also der Tusch: Ta-ta-taaaaa! And the winners are:
Marie von Kuck und Thomas Kruchem!
Beide machen recht unterschiedliche Features und Reportagen, treffen sich aber in mindestens zwei Punkten: Sie sind sozial engagiert, belassen es aber nicht dabei, mit dem Finger auf Unrecht und Fehlentwicklungen zu zeigen, sondern regen durch die reflexive Art der Informationsvermittlung zum Nachdenken an.

Sozial engagierte Features

Sowohl in den Features von Thomas Kruchem als auch in denen von Marie von Kuck geht es darum, mit der eigenen Arbeit soziales Unrecht und gesellschaftliche Schieflagen aufzudecken.
Thomas Kruchem richtet dabei den Blick eher auf die globalen Verhältnisse. Seine Reportagen zeigen oft die Diskrepanz zwischen den Lebensverhältnissen in armen und reichen Ländern auf und arbeiten auch die Zusammenhänge heraus, die es zwischen der Armut auf der einen und dem Reichtum auf der anderen Seite des Globus gibt. Gleichzeitig berichtet Kruchem aber auch immer wieder von der Kreativität, mit der Menschen trotz widrigster Umstände Lösungsansätze für Auswege aus ihrer Misere finden.
Bei Marie von Kuck richtet sich der Fokus dagegen eher auf die Verhältnisse in unserem Nahumfeld. Auf den ersten Blick klingt das einfacher: weniger aufwändig, weniger reiseintensiv.
Bei genauerem Hinsehen wird allerdings schnell deutlich, dass diese Aufgabe nicht weniger schwierig ist als die Arbeit von Kruchem. Zunächst einmal stößt, wer über globales Unrecht berichtet, beim westlichen Publikum auf geringere Widerstände. Denn: Wenn wir uns hier in unserer Bequemlichkeit ertappt fühlen, können wir uns einfach mit einer Spende bei einer Hilfsorganisation einen Ablass besorgen. Läuft dagegen vor unserer eigenen Haustür etwas schief, müssen wir selbst zum Besen greifen.
Hinzu kommt, dass die Widrigkeiten bei uns daheim gar nicht so leicht aufzudecken sind. Vieles ist entweder gar nicht dokumentiert oder erst nach langer Wühlarbeit zu finden. Denn in Deutschland neigen wir nun einmal dazu, die Hand ständig auf der Schulter haben und uns im Dauerklopfmodus selbst zu loben.
Dass das bei Marie von Kuck anders ist, liegt vielleicht auch daran, dass sie, 1971 geboren, die Schule in der DDR besucht hat (2). So ist sie nicht mit dem impliziten Lehrplan der bundesrepublikanischen Schulen aufgewachsen, in dem die klischeehafte Gegenüberstellung von „gutem Westen“ und „bösem Osten“ eine zentrale Rolle spielte – mit der Folge, dass man sich als Wessi nach 1989 als Sieger fühlte und das eigene System nicht mehr hinterfragte.
Dabei ist die Autorin, die in der DDR in der Oppositionsbewegung aktiv war, allerdings weit davon entfernt, eine „Ostalgikerin“ zu sein. So wird auch der DDR-Alltag in ihren Features kritisch beleuchtet.

Reflexive Informationsvermittlung

Engagiert zu sein, bedeutet sowohl für Marie von Kuck als auch für Thomas Kruchem stets auch: präsent sein; sich einmischen; die eigenen Recherchen reflektierend begleiten. In den Worten von Thomas Kruchem geht es darum, sich „um teilnehmende und zugleich distanzierte Empathie“ zu bemühen und dabei die eigenen Vorannahmen stets „gnadenlos“ zu hinterfragen (3).
Die Art, wie die Features umgesetzt sind, lebt damit vor, was sie bewirken wollen: dass die Zuhörenden eben nicht in ihren Sesseln sitzen bleiben, sondern sich, von ihrer jeweiligen Position aus und ihren jeweiligen Möglichkeiten entsprechend, gleichfalls gegen das aufgedeckte Unrecht engagieren.
Auf diese Weise erhalten die Features der beiden auch eine deutlich literarische Qualität. Genauer: Sie sind literarisch, ohne fiktiv zu sein. Der literarische Charakter rührt daher, dass die Ausstellungshalle der Fakten zwanglos mit dem Wandelgang der Reflexionen verbunden wird. Gerade dadurch wird die Veränderbarkeit der Wirklichkeit betont: Die Fakten, von denen berichtet wird, sind überprüfbare Realität. Was wir mit diesen Fakten machen – ob wir sie achselzuckend hinnehmen oder sie hinterfragen und zu verändern suchen –, liegt jedoch in unserer Hand.

Nachweise

  1. Vgl. RB: Das ehrliche Medium. Ein Loblied auf das Radio. Rotherbaron.com, 8. Februar 2020.
  2. Vgl. die Kurz-Info zu Marie von Kuck in der Ankündigung ihres Features „Draußen“. Vom Leben wohnungsloser Familien in Berlin. Deutschlandfunk, 31. März 2020.
  3. Vgl. SWR: Über Thomas Kruchem; Stand 17. September 2021

Klar – dieser Beitrag muss mit einer kommentierten Link-Liste zu Beiträgen der Geehrten enden! Natürlich wird meine Auswahl subjektiv sein. Aber wir sind hier ja sozusagen unter uns, also ist Subjektivität ausnahmsweise mal kein Schimpfwort. Wenn ich etwas nach subjektiven Kriterien auswähle, bedeutet das ja letztlich auch, dass ich davon als Subjekt in besonderer Weise berührt worden bin.

Damit hier also zu meiner Link-Liste:

Features von Marie von Kuck

Polizeigewalt in Deutschland. Täter in Uniform. SWR/Dlf/WDR 2018 (mit Manuskript der Sendung)

Gespräch mit der Autorin über die Entstehung des Features

      Ein erschreckendes, aber eben deshalb wichtiges Feature über das Ausmaß von Polizeigewalt in Deutschland und über die Strukturen, die diese Gewalt ermöglichen. Wichtige Elemente dieser Strukturen, die das Feature zum Vorschein bringt, sind etwa: eine Art Gesetz des Schweigens in der Polizei, Einschüchterung von Zeugen, Vorwurfsumkehr durch die Behauptung der Beamtenbeleidigung bzw. der Behinderung von Polizeieinsätzen, parteiische Justiz und Weigerung der Politik, Menschenrechtsstandards bei der Arbeit der Polizei durchzusetzen, etwa durch die Einrichtung unabhängiger Ermittlungsstellen.

Das Feature legt den Schwerpunkt auf rassistisch motivierte Polizeigewalt. Zur Abrundung des Blicks empfiehlt sich das Feature Welcome to hell – Warum der G20 Gipfel im Desaster endete von Rainer Link. Am Beispiel des Hamburger G20-Gipfels aus dem Jahr 2017 wird hier die strategische Ausrichtung eines Polizeieinsatzes auf Gewaltanwendung vor Augen geführt, durch die auch Unbeteiligte ins Fadenkreuz der Einsatzkräfte gerieten.

„Draußen“. Vom Leben wohnungsloser Familien in Berlin. Dlf/RBB/SWR 2019 (mit PDF-Manuskript der Sendung).

      Ein Feature über die Schikanen, mit denen Menschen von Vermieter-Spekulanten aus ihren Wohnungen getrieben werden; über die obstruktive Haltung von Ämtern, die Hilfsbedürftigen die ihnen zustehende Hilfe vorenthalten und sie zu Bittstellern degradieren; über Notunterkünfte, die faktisch als Gefängnis mit Freigang fungieren, indem sie die auf sie Angewiesenen darauf verpflichten, jede Nacht dort zu verbringen und ihnen wie bigotte Vermieterinnen von Studentenbuden in den 50er Jahren das Recht vorenthalten, nächtlichen Herren-/Damenbesuch zu empfangen.

      Ein Lehrstück darüber, wie hierzulande mit Menschen umgegangen wird, die unverschuldet in Not geraten: Anstatt ihnen dabei zu helfen, rasch wieder auf die Beine zu kommen, werden sie im Räderwerk der Bürokratie zerrieben. Anstatt zu akzeptieren, dass in einer Ellbogengesellschaft alle ganz schnell den Boden unter den Füßen verlieren können, wird denen, die sich auf einmal draußen vor der Tür der schönen Wohlstandsfassade befinden, selbst die Schuld an ihrem Schicksal gegeben.

Auf der Suche nach den Opfern einer Verwahrpsychiatrie. Die Kinder von Station 19. Deutschlandfunk Kultur, 2. April 2019.

Gespräch mit der Autorin über die Entstehung des Features: „Ich betrachte meine Arbeit als Brückenbau“. Bremer Hörkino, 14. März 2020.

      1990 war die Autorin als Berufsanfängerin in einer psychiatrischen Anstalt tätig. 25 Jahre danach stellt sie sich den traumatischen Erfahrungen, die sie damals durchlebte. In mühevoller Kleinarbeit recherchiert sie, was aus den Kindern, die seinerzeit auf einer Sonderstation weggesperrt worden waren, geworden ist.

Das Feature ist nicht nur ein Stück Aufarbeitung von Psychiatriegeschichte der DDR, sondern auch ein leidenschaftliches Plädoyer für die Inklusion behinderter Menschen und das Recht jedes Einzelnen auf bestmögliche Förderung und freie Persönlichkeitsentfaltung.

Bekenntnisse eines Unbekannten. Ich, der Weihnachtsmann. Deutschlandfunk Kultur, 18. Dezember 2020.

      Wer und was ist der Weihnachtsmann? Drei echte Exemplare dieser in der Adventszeit allgegenwärtigen, meist aber doch künstlichen Erscheinung hat Marie von Kuck in Berlin aufgetrieben. Alle sind in dem Sinne „echt“, dass sie sich voll und ganz mit ihrer Aufgabe identifizieren. So geht es in dem Feature auch nicht einfach nur um Weihnachten, sondern auch um die Kunst des Schenkens und Beschenktwerdens und die Philosophie des Wünschens. Genau dadurch entsteht jene spezielle Atmosphäre, durch die der tiefere Sinn des Weihnachtsfests erfahrbar wird.

Krank ohne Krankenversicherung – Lauschen ob sein Herz noch schlägt. Deutschlandfunk, 26. Oktober 2021.

      Anhand eines Falls aus ihrem Bekanntenkreis beleuchtet die Autorin den Irrsinn des deutschen Gesundheitssystems, das eine Krankenversicherungspflicht vorsieht, es aber denjenigen, die einmal aus dem System herausfallen, fast unmöglich macht, wieder in es hineinzukommen. Das konkrete Beispiel macht auf schmerzliche Weise bewusst, wie sehr es gegen die Menschenwürde verstößt, wenn nicht allen Menschen der gleiche, selbstverständliche Zugang zu medizinischer Hilfe gewährt wird.

Features von Thomas Kruchem

Weltgesundheitsorganisation am Bettelstab. Was gesund ist, bestimmt Bill Gates. Deutschlandfunk Kultur, 16. Mai 2017.

      Das Feature beleuchtet den Trend zur immer stärkeren Privatisierung von Entwicklungsprojekten. Dieser hat bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits dazu geführt, dass deren Arbeit mittlerweile zu einem großen Teil von großen privaten Stiftungen finanziert wird.

Das Feature zeigt auf, dass die Stiftungen eine eigene, nicht selten industriefreundliche Agenda verfolgen, die die Arbeit der Hilfsorganisationen teilweise konterkariert. So hat etwa die Bill- und Melinda-Gates-Stiftung ihr Geld zu einem großen Teil in Aktien gesundheitsschädlicher Softdrink- und Junkfood-Hersteller angelegt und fördert, ganz im Sinne der Pharmaindustrie, die großflächige Verteilung von Medikamenten, nicht aber strukturelle Veränderungen, die dem Ausbruch von Krankheiten und Hungerkatastrophen vorbeugen könnten.

Ein weiteres Feature, in dem sich Kruchem mit dem Themenkomplex beschäftigt hat, ist Internationale Hilfsorganisationen: Die düsteren Geschäfte privater Sponsoren (Schillernde Partner. Wie sich ein internationaler Gesundheitsfonds in Interessenkonflikte verstrickt; Deutschlandfunk Kultur, 11. Dezember 2018). Darin geht es um den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria.

Solarstrom für Mali: Die Lichtbringer. Deutschlandfunk Kultur, 19. April 2019.

Am Beispiel eines Projekts des deutschen Unternehmers Torsten Schreiber veranschaulicht das Feature, wie mit relativ einfachen Mitteln das Leben der Landbevölkerung in Afrika (hier: in Mali) entscheidend verbessert werden kann. Dabei werden vor Ort so genannte „Solartainer“ aufgestellt: kleine, mit Solarstrom betriebene Kraftwerke, die der örtlichen Bevölkerung Strom liefern.

Das Feature zeigt, wie die Ausmusterung von Kerosinlampen und Dieselgeneratoren nicht nur der Umwelt und dem Klima dient, sondern auch die Gesundheit der Bevölkerung verbessert. Viele schöpfen auf diese Weise wieder neuen Lebensmut und entwickeln neue Ideen, mit denen sie ihr oft schwieriges Leben meistern können. Die Stärkung von Lebensmut und Eigeninitiative beugt wiederum der Gefahr vor, dass Menschen aus Verzweiflung in die Arme terroristischer Gruppen getrieben werden könnten.

Digitale Identität: Leben in der überwachten Gesellschaft. Deutschlandfunk Kultur, 19. Oktober 2020.

      Das Feature beleuchtet die Gefahren für Freiheit und Selbstbestimmung, die sich aus der Zunahme digitaler Überwachungsmechanismen ergeben. Über das Konzept einer transnationalen digitalen Identität, die sich aus allen digital verfügbaren Daten über eine Person zusammensetzt, könnten Kontrollmechanismen, die weit in die Privatsphäre der Einzelnen eingreifen, in Zukunft sogar an die Stelle der heute noch üblichen Ausweispapiere treten.

Vor diesem Hintergrund erscheint auch das in der Corona-Pandemie großflächig eingeführte Tracking zur Nachverfolgung von Infektionsketten in einem anderen Licht. Gleiches gilt für biometrisch fundierte Verfahren zur Überprüfung des Impfstatus. In beiden Fällen wird die Schwelle für digitale Überwachung durch den Verweis auf den Gesundheitsschutz herabgesetzt.

Fetales Alkoholsyndrom. Millionen Kinder leiden an Schädigungen. Deutschlandfunk Kultur, Weltzeit, 1. November 2021.

Ein Feature über den Teufelskreis, in dem viele ärmere Menschen in Südafrika gefangen sind: Die Verzweiflung über die ausweglose Misere führt zur Flucht in den Alkohol, der Alkohol setzt die Hemmschwelle bei sexuellen Kontakten herab, dies führt zu ungewollten Schwangerschaften, der Frust darüber wird wiederum im Alkohol ertränkt. Die Folge: Es kommen vermehrt Kinder mit körperlichen Deformationen und schwersten Hirnschädigungen zur Welt, mit deren Pflege die mittellosen, alkoholkranken Eltern hoffnungslos überfordert sind.

Das Feature ist zugleich ein Lehrstück über die moralische Selbstdemontage einer Befreiungsbewegung (in diesem Fall des ANC), die sich, einmal an der Macht, nur dem eigenen Machterhalt und der Bereicherung ihrer Mitglieder widmet, anstatt ihre Energie auf die Hebung des Lebensstandards der Bevölkerung zu richten. Dies wirft auch die Frage auf, inwieweit Entwicklungshilfe nicht viel stärker auf eine Kooperation mit konkreten lokalen Partnern statt mit Regierungsstellen ausgerichtet sein müsste.

Bilder: Zoro Mettini: Die Euphonie in Beethovens „Neunter“ (Wikimedia); Greiceoficial: schwarzer Hund (Pixabay)

9 Kommentare

  1. Deu, das Land mit den meisten Haltungspreisen. Mal sind sie als Buchpreis, mal als Radiopreis, mal als Fernsehpreis getarnt, haben aber alle das gleiche Ziel, nämlich Framing, bis die Birne glüht.

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      1. Ich bin der Meinung, dass die Kritik von nouseforislam nicht so einfach wegzuschieben ist. Jedenfalls bewegt mich die angesprochene Frage sehr. Ich habe dagegen protestiert, dass Luisa Neubauer und Anne Will einen Bürger in einem öffentlich-rechtlichen Sender, ohne sich dafür verantworten zu müssen, verleumden. Der NDR-Rundfunkrat hat die Verleumdung damit gerechtfertigt, dass diese Sendung auch Lob erhalten habe (https://www.windwahn.com/2021/10/18/ndr-rundfunkrat-lob-rechtfertigt-luege-verleumdung-und-rufmord/). Das macht die Sache meines Erachtens nur noch schlimmer. Durch anhaltenden Protest habe ich erreicht, dass über den Fall im nächsten Jahr erneut beraten wird (https://sternkekandidatkreistagvg.wordpress.com/2021/11/08/der-ndr-rundfunkrat-setzt-sich-mit-meiner-beschwerde-wegen-verleumdung-durch-den-ndr-erneut-auseinander/). Bei alledem erregt mein Blog in meinem unmittelbaren Umfeld Missfallen. Der Vorwurf lautet, dass ich etwas Aussichtsloses unternehme und dabei selbst mehr und mehr in ein Moralisieren à la Anne Will gerate. Auch wenn es mit mir sicher nicht so weit kommen wird, dass ich wie Anne Will „die Bösen“ verleumde, finde ich die Bemerkung von nouseforislam sehr bedenkenswert: Geraten wir unsererseits in einen Teufelskreis? Ist alternatives Verhalten unter Einsatz derselben Mittel möglich?

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      2. Ja, das gilt vielleicht für den offiziellen Radiopreis, aber nicht für meinen ;-)- Die beiden von mir Ausgezeichneten versuchen ja gerade, Dinge, die im Verborgenen sind, aufzudecken, ohne anderen ihre Meinung aufzudrängen. Sie sind also ein echtes Gegenbeispiel. Ich habe hier auf meinem Blog ja auch schon oft die Medien kritisiert, aber dennoch gibt es auch gute und aufrechte JournalistInnen. Um dies zu erkennen, muss man nur in ihre Features reinhören.

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    1. Wie dem auch sei, im Zeitalter der Haltungspreise kann man nur noch mit rothen Ohren Preise vergeben und annehmen. Ich finde, dass sich Mohamed Mbougar Sarr sehr gut geschlagen hat, indem er bemerkt hat, dass er sehe, dass die Vergabe des Goncourt an ihn eine politische Entscheidung war, aber dass er hoffe, ihn auch sonst verdient zu haben.

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      1. Die, die sich die rot(h)en Ohren inzw. redlich verdient hätten, bekommen leider keine, sondern regieren ganz hemmungs- und schamlos immer weiter.

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  2. Vielen Dank für die tollen Radiotipps. Das sind Sendungen, die unter die Haut gehen. Ich verstehe nicht, warum ein Rezo den Nannen-Preis bekommt und nicht Marie von Kuck. Ich glaube, die meisten Leute wollen nur Altbekanntes aus ihrer Blase hören.

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