Materielle Demokratie

Vorschläge für eine Sanierung unseres demokratischen Fundaments.

togetherness-1880155_1920 (2)Tuna Ölger

Echte Demokratie ist nur dann gegeben, wenn die ideelle Gleichberechtigung von materieller Gleichberechtigung unterfüttert ist. Dies bedeutet auch, dass alle Mitglieder einer Gemeinschaft das gleiche Recht auf den Schutz ihrer Gesundheit, auf menschenwürdiges Wohnen, auf ein erfülltes Arbeitsleben und auf Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben der Gemeinschaft haben müssen. Wo dies nicht der Fall ist, verkommt die formale Mitbestimmung zu einem leeren Wort oder gar zu einer Fassade, durch die die faktische soziale Benachteiligung breiter Bevölkerungsschichten legitimiert wird.

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6 Kommentare

  1. Das klingt für mich jetzt danach, dass alle Menschen gleich viel Besitz anhäufen müssen. Ich sehe da jetzt nur zwei Fehlannahmen. Nicht jeder Mensch hat das gleiche Potential und nicht jeder Mensch hat die gleichen Bedürfnisse.

    Soziale Gerechtigkeit ist ein wichtiges Thema. Ich würde sagen, dass Demokratie erreicht ist, wenn jeder die gleichen Chancen hat sein Potential zu benutzen.

    Hierfür steht allerdings das Geld im Weg, da es nicht nur Zahlungsmittel, sondern auch Machtmittel ist. Meine Lösung für das Problem wären neben dem Grundeinkommen auch eine gerechtere Schule. Dazu gehört allerdings ein Schulsystem, welches nach Potential und nicht dem Einkommen der Eltern selektiert. Ganz erfolgreich ist es in Skandinavien, wo es nur Gesamtschulen gibt und besonders die unteren Klassen extrem klein sein sind.

    Dass unsere Demokratie nur eine Scheindemokratie ist, stimme ich dir allerdings vollkommen zu.

    https://haimart.wordpress.com/2019/12/22/hand-und-fuss-haben/

    Es ist offensichtlich, dass Marktwirtschaft und Demokratie widersprechen.

    https://haimart.wordpress.com/2019/08/22/marktkonforme-demokratie/

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      1. Dein Essay sieht sehr wissenschaftlich aus. Machst du das beruflich?

        Das mit dem Schulsystem lese ich später. Im Moment bilde ich mich gerade über Rückmeldungen weiter.

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      2. Ja, ich bin Erziehungs- und Literaturwissenschaftler. Ich bin aber auch Belletristik-Autor. Schreiben ist mir so wichtig wie Atmen ;-). Ich freue mich über deine Kommentare und Gedanken!

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      3. Ich bin gerade im Referendariat und stolpere immer über die Praxis. Die Theorie beherrsche ich meistens gut, aber die Umsetzung ist noch fehlerhaft.

        Ja, auch ich schreibe sehr gern. Es hilft mir das Chaos in meinem Kopf zu ordnen. Ich schreibe auch gern über das Erlernte, um es neu zu verküpfen und anzuwenden. Dann bleibt es mir besser im Kopf, weil ich es mehr Bedeutsamkeit einräume.

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      4. Ich wünsche dir viel Kraft und Zutrauen in die eigenen wachsenden Fähigkeiten im Referendariat. Das ist kein sehr einfacher Abschnitt im Berufsleben. Die Praxis entwickelt sich meist erst NACH dem Referendariat, wenn man nicht mehr ständig unter dem Bewertungsdruck steht und eigene Erfahrungen machen und auswerten kann.

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